Bonjour et bienvenue, mesdames et messieurs, que savez-vous de la péniche aventurière en France?
Was sind die 3 ersten Dinge die euch einfallen, wenn ihr an Frankreich denkt?
Vermutlich denkt ihr jetzt an den Eiffelturm in Paris, entworfen und gebaut vom Namensgeber Gustav Eiffel in den Jahren 1887 bis 1889. Eventuell ist das Zweite die vielfältige französische Küche mit ihrer besonderen Vielfalt an Weinen und merkwürdigen Delikates. Und zu guter Letzt Disney Land.
Aber mit Sicherheit denken die allerwenigsten bei Frankreich an einen Urlaub auf dem Hausboot. Beziehungsweise werden vermutlich viele noch nie darüber nachgedacht haben ihren Urlaub auf einem Boot zu verbringen.
Im August 2017 haben wir das erste Mal einen solchen abenteuerreichen Urlaub mit unserem kleinen Sohn und Mick’s Familie erlebt.
Unsere Tour hat uns von Dompierre-sur-Besbre über den Canal latéral à la Loire nach Digion und von dort aus über den Canal de Roanne á Digoin nach Roanne und zurück geführt.
Sollten wir jetzt euer Interesse für Urlaub auf einem Boot geweckt haben, möchten wir euch mitnehmen auf unsere Reise, und euch zusätzlich noch ein paar nützliche Informationen mit auf den Weg geben.
Woher bekommt man ein Hausboot?
Locaboat ist einer der größten Hausboot-Vermieter. Das tolle daran: Auf den meisten angebotenen Touren ist kein Bootsführerschein nötig. Es gibt jedoch einige Länder und Flüsse auf welchen dieser notwendig ist. Dies könnt ihr aber dem Katalog entnehmen.
Was solltet ihr über das Hausboot fahren wissen?
1. Ein Hausboot ist kein Spielplatz
Deshalb solltet ihr unbedingt auf den Hausboot-Typ achten. Es gibt durchaus Boote, welche komplett UNGEEIGNET sind für kleine Kinder, da manche Bereiche nur über einen schmalen Gang am Außenbereich erreichbar sind. BEACHTET UNBEDINGT den Aufbau bevor ihr euch für ein Boot entscheidet. Unsere Wahl fiel daher auf eine Pénichettes Terrasse 1500R, da sie groß genug für die ganze Familie war und genügend Freiraum zum Bewegen für unseren Kleinen bot.
2. Für Platz- und/oder Berührungsangst ist ein Hausboot der falsche Ort
Ein Hausboot ist zwar relativ Groß im Vergleich zu allem was ihr bisher auf dem Wasser gefahren habt. Aber es bietet euch wirklich nur das nötigste was man für das alltägliche Leben braucht:
- Geschlafen wird auf Betten, die nicht viel Platz für akrobatische Schlafpositionen bieten
- Die Gänge sind gerade einmal breit genug für eine Person
- Geduscht wird in einer engen Kabine mit Handbrause
- Strom gibt es in der Regel nur an Häfen oder einem einzigen 12V-Anschluss
- Die Wände der Kabine sind dünn. Privatsphäre somit kaum vorhanden. Bei Schnarrchern an Bord solltet ihr Ohropax nicht vergessen 😉
- Hier wird von Hand gewaschen und ähnlich dem Camping auf Gas gekocht
3. Ein Hausboot-Urlaub bedeutet auch ZUPACKEN
- An und Ablegen bedeutet, man muss vom Boot auf das Ufer springen und das Boot mit dicken Tauen ans Ufer ziehen.
- Eisenpfäle in steinige Böden schlagen, um dort euer Hausboot zu befestigen.
- Es müssen mehrere Meter hohe Schleusen überwunden werden, welche oft nicht sehr viel breiter sind als euer Boot selbst. Daher sollte man etwas Geschick am Steuer besitzen.
- Höhenangst ist ebenfalls etwas problematisch wenn man sich für eine Route mit hohen automatischen Schleusen entscheidet, da es hier bei dem Weg nach oben unabdingbar ist eine senkrechte glitschige Leiter nach oben zu klettern um mit Tauen die Sicherung zu übernehmen.
4. Die Natur, egal ob gutes oder schlechtes Wetter ist euer zu Hause
- Auch bei schlechtem Wetter müsst ihr zumindest zum Überwinden von Schleusen aus dem Warmen auf’s nasse und rutschige Deck.
- Ebenso wie ihr bei jedem Wetter das Anlegen selbst übernehmen müsst.
- Je nach Rute und Zeitspanne, welche ihr euch für euer tägliches Etappenziel setzt, muss man sich auch soweit selbst versorgen können, dass eine Nacht auf offener Strecke kein Problem darstellt.
DIE TOUR
Tag 1: Dompiere-sur-Besbre
Nach einer etwa 5 stündigen Autofahrt, erreichen wir endlich unser Ziel, den Hafen von Dompiere-sur-Besbre, um dort von der ansässigen Locaboat-Station unser Boot abzuholen. Leider ist der Beginn einer solchen Reise immer mit einer etwas mühseligen Einführung in Technik, Sicherheit usw. verbunden. Da es für uns aber nicht der erste Hausboot-Urlaub ist, ist diese für uns etwas langweilig und wir hoffen endlich los zu kommen.
Aber vorher heißt es noch Gepäck an Bord bringen und Lebensmittel für die ersten Tage im örtlichen Supermarkt besorgen.
Leider haben die meisten Schleusen eine Betriebszeit zwischen 9 – 18 Uhr. Daher konnten wir den ersten Tag nicht mehr viel Strecke machen und entscheiden uns dazu ein wenig außerhalb von Dompierre-sur-Besbre unsere erste Nacht auf dem Kanal zu verbringen.
Tag 2: Dompiere-sur-Besbre > Digoin
Der erste Morgen auf unserer Penichette beginnt direkt mit wundervollem strahlenden Sonnenschein und unserem ersten Frühstück auf der Terrasse an Heck unseres Zuhauses. Schließlich heißt es Leinen los und ab geht’s in Richtung Digoin.
Die ersten Schleusen haben es noch in sich, da wir zum Einen bisher noch kein so langes und breites Boot gefahren sind (4 Meter breit und 14 Meter lang) und zum Anderen die Schleusen auf unserem Weg nicht gerade die größten bzw. breitesten sind.
Ein richtiges Highlight der Tour passieren wir schon am zweiten Tag: Die Kanalbrücke von Digoin (erbaut 1834). Sie verbindet den Loire-Seitenkanal mit dem Zentrum und überspannt dabei die Loire. Sie ist ein beeindruckendes Bauwerk und auch etwas knifflig zu durchfahren, da man rechts und links kaum Spiel hat. Zum Glück verfügt ein Boot dieser Länger aber über eine zusätzliche Bugschraube, mit welcher man präziser steuern kann.
Angekommen im Hafen von Digoin beschließen wir die Nacht hier zu verbringen. Wir haben das Glück genau zum Fête de L’escargot zu kommen. Es wird einiges geboten mit Rummel, viel Trubel und einem krönenden Feuerwerk, welches wir vom Deck aus genießen können.
Tag 3: Digoin > Baugy
An Tag 3 müssen mir zunächst wieder über die Kanalbrücke ein Stückchen zurück um vom Canal latéral à la Loire nach Süden in den Canal de Roanne á Digoin zu gelangen. Mittags unternehme ich (Mick) und einer meiner Brüder den ersten Ausflug mit unserem spitzen Hartgummi-Reifen-Fahrrad in das 3 km entfernte Chassenard, um dort frisches Baguette zu besorgen. In Chassenard scheint die Zeit irgendwann im Jahre 1930 – 1940 stehen geblieben zu sein und man fühlt sich glatt wie im Frankreich aus Filmen wie „Soldat James Ryan“ oder „Band of Brothers“.
Den Rest des Tages tuckern wir langsam vor uns hin. Der Canal de Roanne á Digoin ist zum Teil ein sehr einsamer und idyllischer Kanal, auf welchem man längere Zeit keiner Menschenseele begegnet. Man hat einfach mal Zeit die Seele baumeln zu lassen und die Natur zu genießen.
Unser 3ter Tag endet irgendwo im nirgendwo am Rande des Kanales. Leider hat uns heute der Regen erreicht und wir müssen schnell unser Grillgut gegen den Regen schützen. Gut, dass ich vor der Reise noch genau für solche Situationen eine Zeltplane und Schnüre besorgt habe.
Tag 4: Baugy > Roanne
Der erste Tag unserer Reise, an welchem wir leider etwas schlechteres Wetter hinnehmen müssen, führt uns vorbei an dem verschlafenen Nest Briennon. Briennon liegt etwa zwölf Kilometer nördlich von Roanne am westlichen Ufer der Loire. Dieser Ort ist wieder einer dieser verschlafenen Orte im Tiefen Département Loire.
Am späten Nachmittag erreichen wir dann unseren Zielhafen Roanne und damit auch das Ende des Kanales, wo wir unsere Vorräte aufstocken und die Nacht verbringen werden. Roanne selbst ist das Ende des Canal de Roanne à Digoin, welcher 1832–1838 erbaut wurde und links der Loire verläuft. Er umfasste nach seiner Fertigstellung 13 Schleusen mit den Abmessungen von 31 Metern Länge und 5,20 Metern Breite. Bis hier hin haben wir die Regionen Rhône-Alpes, Burgund und Auvergne durchquert.
Tag 5: Roanne – Melay
Wir starten heute unseren Rückweg in Richtung Norden. Wir durchqueren heute im Schnelldurchlauf die Schleusen Roanne, Cornillon und Briennon. Mittags laufen wir vom Canal nach Iguerande, welches uns schon auf dem Hinweg mit seiner mayestätischen Lage auf einem Hügel aufgefallen ist, um dort eine uralte Ölmühle zu besuchen und deren schönen Prioratskirche.
Unser Tagesziel Artaix erreichen wir jedoch dank der Schleusenöffnungszeiten heute nicht mehr und verbringen so die Nacht an einem kleinen Hafen in der Nähe des Örtchens Melay. Hier beginnt auch bei bestem Regenwetter der 2te Einsatz unseres Drahtesels. Der Kanal kann auch heute noch über seine gesamte Länge mit dem Rad über den Ziehweg gefahren werden.
Auf der Suche nach dem nächsten Hafen mit Wasser und Stromversorgung starte ich einen kleinen Exkurs in Richtung Artaix. Leider erfolglos.
Tag 6: Melay – Digoin
Heute wollen wir deutlich Zeit gut machen, da wir unbedingt den Hafen von Digoin wieder erreichen möchten für unsere letzte Nacht auf der Strecke selbst. Uns bleibt Mittags jedoch genug Zeit um uns noch Marcigny anzuschauen. Marcigny ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Der Ort ist vorallem interessant wegen seiner Fachwerkhäuser aus dem 12ten Jahrhundert.
Gegen Abend erreichen wir schließlich unseren Endhafen im malerischen Digoin, wo wir jedoch dank des regnerisch kalten Wetters nicht mehr viel unternehmen.
Tag 7: Digoin – Dompierre-sur-Besbre
Siebter Tag und somit auch der letzte Tag unserer Reise. Wir nehmen Kurs auf den Heimathafen Dompierre-sur-Besbre mit einem kurzen Stop in Pierrefitte-sur-Loire um unseren üblichen Mittagsspaziergang mit dem Kinderwagen zu unternehmen, damit Niklas sein Schläfchen halten kann.
Gegen 16 Uhr erreichen wir letztendlich nach einer spannenden und abwechslungsreichen Reise den Hafen von Dompierre-sur-Besbre. Schade nur, dass das Wetter die letzten Tagen nicht so mitspielen wollte. Wir packen unsere Koffer und verbringen unsere letzte Nacht im Hafen, in freudiger Erwartung auf die morgige Weiterreise nach Narbonne-Plage. Dort erwarten uns zwischen 30° – 35° Grad, das Meer und eine mediterrane Landschaft.
Wenn ihr jetzt mit einem Lächeln unsere Reise begleitet habt, dann packt eure Liebsten und los geht’s ins nächstes Abenteuer, ganz im Sinne von #beAnAdventureFamily.
#anAdventureFamily
Sehr guter Bericht. Gefällt mir !!
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Hallo Roland vielen lieben Dank für das positive Feedback.
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